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Blog für Arbeitskonflikte

Konflikt-Klarheit durch Strukturaufstellungen

Von Familienaufstellungen haben Sie bestimmt schon gehört. Doch wie kann ich mir diesen systemischen Ansatz im Business zu Nutze machen und es in 30 Minuten gleich selbst mal ausprobieren?

Strukturaufstellung Irene Gasper

Hintergrundwissen

Strukturaufstellungen beruhen auf der systemischen Denkweise. Diese beruht auf der Überlegung, dass alle Mitglieder einer Familie oder einer Organisation miteinander verbunden sind. Kein Mensch ist eine Insel, sondern alle stehen in Beziehung zueinander. Anstatt also den Einzelnen und seine Probleme zu analysieren, betrachten systemische Ansätze das grosse Ganze.

Vorgehen

Um das System mit all seinen Verbindungen zu erfassen, arbeiten Aufstellungen mit Stellvertretern. Das können Menschen oder auch Gegenstände wie Stühle, Papier oder Figuren sein. Dabei ist es besonders in Organisationen wichtig, ein passendes und anschlussfähiges Setting zu wählen.

Nutzen

Das räumliche Aufstellen der relevanten Aspekte einer schwierigen Situation hilft dem oder den Beteiligten, ein besseres Bild zu gewinnen. Zusammenhänge und Beziehungen werden geklärt und Lösungen zeigen sich ganz natürlich. Das Erleben des Lösungsbildes unterstützt die nachhaltige Umsetzung im Arbeitsalltag. Einige Konflikte können nicht in Gesprächen aufgelöst werden. Dann braucht es eine Methode, die tiefer geht. Mit Strukturaufstellungen wird das Wesentliche rasch sichtbar, was den Beratungsprozess oft stark verkürzt.

Mini-Aufstellung selbst ausprobieren

Ausgangslage

Befinden Sie sich aktuell in einer anspruchsvollen Situation mit einer anderen Person, dann probieren Sie es aus.

Vorbereitung

Sie brauchen nur drei A4-Blätter, die Sie mit A, B und C beschriften. A steht für Ihre eigene Perspektive, B steht für die Perspektive Ihres Gegenübers und C steht für die Perspektive einer nicht involvierten Drittperson, zum Beispiel einer Beratungsperson. Nun legen Sie die Blätter in einem Dreieck vor sich auf den Boden, ideal sind 1 bis 2 Meter Abstand zwischen den Blättern.

Eigene Perspektive einnehmen

Machen Sie sich locker und frei von Gedanken, atmen Sie tief durch und stehen Sie nun auf das Blatt A. Spüren Sie in sich hinein. Wie geht es Ihnen? Was belastet Sie? Was ist Ihnen wichtig? Was wünschen Sie sich? Lassen Sie sich genügend Zeit. In einem zweiten Schritt wenden Sie Ihren Blick zum Blatt B. Was nehmen Sie durch den Blick auf Ihr Gegenüber zusätzlich wahr? Gehen Sie nun aus dem Bild heraus und machen Sie sich Notizen zum Erlebten.

Perspektive der anderen Person einnehmen

Stellen Sie sich auf Blatt B, wiederholen Sie nun die gleichen Schritte wie auf Blatt A und fühlen Sie sich als Person B. Wie geht es Person B? Was ist ihr wichtig? Was belastet sie? Was wünscht sich Person B? Was geschieht, wenn sich der Blick auf Person A richtet? Machen Sie sich wiederum Notizen.

Perspektive der neutralen Beobachterperson einnehmen

Gehen Sie nun auf das Blatt C und blicken Sie von aussen auf die beiden Personen A und B. Was sehen und denken Sie? Wie beurteilen Sie diese Situation? Was könnte in dieser Situation helfen? Gehen Sie nach ein paar Minuten erneut aus dem Bild und machen Sie sich Notizen.

Erkenntnisse

Gehen Sie nun in Ruhe Ihre Notizen durch. Was ist neu für Sie? Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen A und B? Welche nächsten Schritte wollen Sie unternehmen? Das Einnehmen der verschiedenen Perspektiven hat Ihren Wahrnehmungsraum vergrössert und neue Handlungsoptionen geschaffen. Nutzen Sie diese; ich wünsche Ihnen viel Erfolg dabei.

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